Trava war der beste Pilot des ganzen Militärs und Shinkai sein Mechaniker. Seit dem beide aus der Armee entlassen wurden, machen sie jeden Job, solange nur die Bezahlung stimmt.
So sind sie unterwegs zum abgelegenen Planeten Fable um die Area 78 zu markieren, die vom letzten Team vergessen wurde. Die Bezahlung ist ungewöhnlich gut, was eigentlich kein gutes Zeichen ist, aber die beiden brauchen das Geld. Unterwegs stoßen sie auf eine alte Rettungskapsel aus dem Krieg und bergen sie. Eine junge Frau namens Mikuru steckt darin. Leider hat sie ihr Gedächtnis verloren und nur eine große Narbe im Gesicht lässt darauf schließen das sie wohl schlimme Zeiten mitgemacht hat. So machen sie sich zu dritt weiter auf den Weg nach Fable, wo sie so manch gefährliche Überraschung erwartet.
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"Trava Fist Planet", das ist "Cowboy Bebop" auf Speed. Eigentlich eine gar nicht so falsche Beschreibung dieser kleinen "Grasshoppa!" Serie von Studio 4°C.
Die Geschichte an sich ist dabei wenig beeindruckend. Zwei Typen (einer Superpilot, der andere Supermechaniker) sind als Duo in ihrem Spaceship auf dem Weg zu einem abgelegenen Planeten um einen undankbaren Job, nur um des Geldes willen, zu erledigen. Unterwegs gabeln sie ein geile, aber leider Gedächtnislose, Braut auf die mit ihnen kommt. Wie originell.
Was das ganze ansehnlich macht ist der recht absurde Humor, der sich grob in zwei Dinge einteilen lässt. Erstens die Dialoge und zweitens die komischen Dinge die Figuren im "Hintergrund" tun, wobei letzteres meist eine Art Slapstick ist (Mikiru fällt z.B. immer wieder aus einer Hängematte oder hat Probleme mit ihrem Sicherheitsgurt). Der Humor ist sehr eigen, doch ich find ihn ganz witzig und musste schon hin und wieder mal schmunzeln. Das tut bei der sonst Höhepunktlosen Story auch not.
Der zweite Punkt der einen bei der Stange hält ist die ungewohnte Optik des ganzen. Trava hebt sich doch sehr deutlich vom üblichen Animestiel ab und erinnert eher an manchen westlichen Cartoon. Besonders auffällig sind neben den schrägen Designs da vor allem die Schatten, die gänzlich ohne jegliche Abstufungen auskommen. Entweder es ist Schatten und dann ist er schwarz oder es ist eben keiner. Das gibt dem Ganzen durch die fehlenden Übergänge einen recht harten Look, der der Serie eine spezielle Note verleiht. Recht gewöhnungsbedürftig und sicher nicht jedermanns Sache.
Die Animationen sind durchweg in Ordnung. Meist eher einfach gehalten, manchmal gibt es aber auch etwas aufwendigere Passagen, besonders bei den Kämpfen.
Die Designs sind wie bereits angerissen ziemlich schräg. Ob nun der blau-pelzige, schlaksige Trave, sein rothäutiger Freund Shinkai, der an eine Mischung aus Fisch und Vogel mit Borgimplantat erinnert, oder die breithüftige, schmollmundige Mikuru, die skurrilen Charas haben was. Wobei natürlich auch bei ihnen immer wieder Cowboy Bebop durchschimmert. Man kann das ganze eigentlich schon fast als eine Parodie sehen, auch wenn ich nicht weis ob es so gedacht war. Die ständigen Ähnlichkeiten sind jedenfalls viel zu viel um Zufall zu sein.
Aber wie dem auch sei, "Trava Fist Planet" ist eine nette kleine Abwechslung für zwischen durch mit interessanter Optik und einer recht lustig erzählten aber sonst nicht sonderlich spannenden Geschichte. Wer mal Lust auf einen etwas anderen Anime hat kann schon mal einen Blick riskieren.
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