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The Box Man
Story

Ein unbenannter Mann düst mit seinem Mofa, einer großen Kiste und einer Art Fabelwesen, das sich zu ihm gesellt, durch die nächtliche Landschaft als er plötzlich auf einer Brücke von einem Monster angegriffen wird und mit seinem Roller in einen Schrottplatz kracht.
Doch davon lässt der Mann sich nicht lang aufhalten. kurzentschlossen kauft er sich vor Ort einen neuen Roller und setzt seine Fahrt in die nahe gelegene Stadt fort, in der er sich schließlich durch enge Gassen, vorbei an heruntergekommenen Wellblechhütten und schier endlosen Kabelmassen kämpfen muss. Immer in Sorge dass sich der Inhalt seiner Kiste befreien könnte, bekommt der Mann es mit Polizisten, Geistern und aller Arten von Monstern und Dämonen zu tun, bis er schließlich nach einer wilden Verfolgungsjagd endlich an seinem Bestimmungsort eintrifft um seine Aufgabe zu vollenden.

Meinung

Fragen nach Sinn und Bedeutung dieser wilden Reise, auf die Autor Imiri Sakabashira seinen namenlosen Helden, den "Box Man", hier schickt, müssen dabei an dieser Stelle unbeantwortet bleiben. Lassen sich die ersten Kilometer durch die düstere Großstadt mit ihren heruntergekommen Fassaden und überbauten, dem Sonnenlicht fernen Gassen noch relativ konventionell als dystopischer Großstadtmoloch lesen, so wandelt sich das Geschehen mit der Zeit immer weiter zur surrealistischen Horrorshow inklusive durchs Programm führenden Gastgeber, in der einfach nur immer neue Szenerien mit immer neuen grotesken Fantasiegestallten aneinandergereiht werden, bis unser namenloser Held schließlich doch noch dem Ganzen entkommen kann.
Nimmt man nur den Anfang und nur das Ende des Manga, so ergibt sich daraus tatsächlich eine interessante Geschichte, die schnell Spannung ob des Inhalts der mysteriösen Kiste erzeugen kann und mit dessen Auflösung am Ende viel Raum für (psychologische) Deutungen öffnet. Die lange Passage der "Monsterkämpfe" in der Mitte wirkt auf mich dabei wie ein Fremdkörper, der sich mitten in die eigentliche Geschichte drängelt, sich dort breitmacht und sie unnötig aufbläht.
Es stellt sich bei mir auch wenig Lust ein in all diesen Bildern nach irgendwelchen tieferen Ebenen zu suchen, nach Deutungen und Anspielungen, was eine vermutliche Godzillakarikatur denn nun mit einem Vogel zu tun hat der Würmer frisst die eine Frau umschlingen oder Krankenschwestern die mit mutierten Medizinmännern ringen.
Was mir also bleibt sind die durchaus interessanten Story-Ansätze, die düsteren, vom Schwarz beherrschten Zeichnungen mit ihrem eigenwilligem Stil, die für mich vor allem in den atmosphärischen Stadtbildern aufgehen und eine Sympathie für einen Autor der in der Lage ist seiner Phantasie so hemmungslos freien Lauf zu lassen und der auf Fotos schon mal mit Umhang, knalliger Strumpfhose und riesiger Pistole posiert.
So kann ich "The Box Man" am Ende auch auf keinen Fall absprechen interessanter Lesestoff zu sein, aber wirklich begeister hat es mich eben auch nicht. Mit diesen gemischten Gefühlen würde ich es auch nur denen empfehlen die auf wirklich abgedrehte Sachen stehen und Geld und Zeit auch immer allein dafür gern investieren, um mal wieder etwas anderes, neues gesehen zu haben, auch auf die Gefahr hin das es am Ende überhaupt nicht gefällt.

Cover

Bild 1

 Info
Verlag:Drawn & Quarterly
Zeichnung & Story:Imiri Sakabashira
Jahr:1973

 Bewertung

Grafik:

 7.jpg 7/10

Story:

 6.jpg 6/10

 Gesamt:

  6/10

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Review by Df3nZ187 (© by Anime-Ronin.de)
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