Mit "The Disappearance of Haruhi Suzumiya†schafft die Kultserie also nun den Sprung auf die große Kinoleinwand und ganz im Sinne der Haruhi-Philosophie wurde dabei geklotzt und nicht gekleckert.
In epischen 2 Stunden und 45 Minuten wird also das Rätsel rund um das Verschwinden der Haruhi Suzumiya aufgeklärt, und ähnlich wie in der Serie steht dabei weniger die Namensgeberin der Reihe, sondern vielmehr unser immer nörgelnder Protagonist Kyon im Zentrum allen Trubels.
Die Geschichte knüpft dabei direkt an die Geschehnisse der ersten Folge der 2ten Staffel der TV-Serie an und führt die Zeitreisen der selbigen nun also fort bzw. schafft Überschneidungen zu diesen.
Überhaupt fügt sich der Film ziemlich passgenau in die Serie ein, was einerseits sicherlich Grund zur Freude für viele Fans gibt, andererseits aber auch ein kleines bisschen enttäuscht, denn man hätte sich vom großen Kinofilm doch vielleicht auch ein paar besondere Momente erwartet.
Nun ja, ein paar gibt es wohl auch. Wer hätte immerhin gedacht das zwischen Kyon und Yuki mal so etwas wie eine angedeutete Liebesgeschichte entstehen könnte?
Allerdings ist die natürlich nicht von Dauer und wie bei einer Serie üblich folgt auch hier, ungeachtet allem was zuvor geschehen ist, zu guter Letzt der Reset auf den Status Q und alles zurück auf Anfang für die nächste Folge.
So trudelt die Geschichte also so vor sich hin, hauptsächlich vorangetragen von Kyons ständigen inneren Monologen, die nun, ohne Haruhi, irgendwie weniger erheiternd sarkastisch als vielmehr weinerlich selbstmitleidig klingen.
Überhaupt ist der Film recht ernst geraten, so wie einige Folgen der Serie eben auch, nur dass es sich hier nicht um eine halbe Stunde dreht. Da ist man dann schon dankbar wenn Haruhi irgendwann doch endlich wieder auftaucht und zumindest etwas Schwung in die Sache bringt.
Was das angeht ist dann auch das große Dilemma vor dem Kyon im Finale des Films steht, lieber eine ruhige Welt ohne Gefahr von Übersinnlichem und ohne Haruhi an seiner Seite oder lieber alles wieder wie vorher, für den Zuschauer recht schnell gelöst.
Ja, darüber hinaus tut sich eigentlich recht wenig, man erfährt nichts über die Figuren was man als Fan nicht schon wüsste und auch in den Beziehungen der Figuren untereinander gibt es keinerlei Fortschritt.
Mehr und mehr wird es zu einer Crux der Serie das bereits in der ersten Staffel der Serie die (von der Handlungsreinfolge her) bislang letzte Episode gelaufen ist. Alles was danach kam war irgendwo dazwischen eingeschoben, das kann auf jeden Fall nicht ewig so weiter bzw. gut gehen.
Übertrieben-überraschende Wendungen wie im Finale dieses Films sind jedenfalls kein Ersatz für die Spannung die entsteht wenn man eben nicht schon vorher genau weiß wie es ausgehen wird, egal wie super schockierend und ungewohnt blutig (und platt) man das ganze auszuwalzen versucht.
Na ja, aber um nicht nur zu meckern, der Film hat auch seine guten Momente.
Sowohl das erste Zusammentreffen von Kyon mit Mikuru, als auch Haruhi, nach der Realitätsverschiebung ist auf jeden Fall amüsant und die zarte Romanze Yukis ein Geschenk für all die Fans die genau das immer gerne sehen wollten.
Dazu ist der Film, mal abgesehen von der ersten Stunde, am Ende doch, trotz großzügiger Laufzeit, recht kurzweilig und was die Optik angeht sowieso ein Leckerli.
Hat man bei der Serie schon nicht unnötig gespart, so bietet das Kinobudget nun die Möglichkeit alles noch ein bisschen weiter aufzupolieren, wovon man auch reichlich Gebrauch macht und das ohne die liebgewonnenen Designs der Serie zu verändern.
So ist "The Disappearance of Haruhi Suzumiya†für alle Fans der Reihe sicherlich zu empfehlen, denn es ist einfach eine wie eine besonders lange Episode, nicht mehr aber auch nicht weniger.
Wer hingegen bisher noch nichts von Haruhi gehört oder gehalten hat, der wird hier wohl eher nicht glücklich, denn weder bietet der Film Gründe nun doch noch zum Fan zu werden, noch einen guten Einstieg in die Welt der Haruhi, denn dazu ist er zu sehr mit der Serie verknüpft.
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