Hochzeit steht an, doch da erreicht das Brautpaar plötzlich ein Brief vom strengen Großvater, der anmahnt das ohne seine Zustimmung niemand vermählt würde.
Da der Alte schon auf dem Weg ist, ist schnelles handeln gefragt. Das junge Paar packt eilig die Sachen und macht sich auf in Richtung Kirche, während Taro und seine Schwester Miike zurückbleiben um den Alten abzulenken, bis die Trauung über die Bühne gegangen ist.
Doch das ist leichter gesagt als getan.
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Nur ein Jahr nach dem Vorgänger "Suteneko Tora-chan" kam mit "Tora-chan to Hanayome" das zweite Abenteuer des niedlichen Katzenjungen Taro und seiner jüngeren Schwester Miike von Kenzo Masaoka in die japanischen Kinos, um dem von Not und Zerstörung gebeutelten Nachkriegspublikum die Sorgen etwas zu vertreiben.
Stand im ersten Teil noch die Fürsorge der Mutter für das Findelkind, also das gegenseitige helfen, im Vordergrund, so widmet man sich jetzt schon fröhlicheren Themen, es wird neue Liebe gefeiert.
Der Ton ist dabei wieder hoffnungsvoll und versöhnlich. Einerseits was das frisch getraute Paar angeht, das signalisiert dass es wieder aufwärts geht, als auch beim alten Großvater, der anfangs noch bedrohlich und konservativ einmarschiert, um aber am Ende auch milde zuzugeben das sich die Zeiten eben geändert hätten und er dem jungen Glück natürlich nicht im Wege stehen wollte.
Leider wirkt die Geschichte dabei nicht mehr so gut durchdacht wie im Vorgänger. Eigentlich besteht der große Teil der 20 Minuten nur aus einer Aneinanderreihung eher weniger gut gelungener Gags, erst als das eilig aufbrechende Paar versucht seinen Krempel auf einen Wagen zu verladen und dann als Taro und Miike versuchen mit allerlei Schabernack ihren Großvater abzulenken.
Wirklich störend ist dabei weniger dass viele Szenen schlecht getimet wirken, sondern das man immer wieder den Eindruck hat Masaoka wollte ein bisschen angeben. Hatte er im ersten Teil schon ganz gute Animationen und Zeichnungen zu bieten, so übertrifft er sich hier mit wilden Kamerafahrten und teils fast schon eitlen Spielereien wie einem Spiegel, der auf den Lastkarren gepackt werden soll.
An sich ja erst einmal nicht schlecht, nur scheint er darüber eine brauchbare Inszenierung der Story etwas vergessen zu haben. Wenn er selbstverliebt mit den Möglichkeiten des Spiegels spielt, dann muss sich die Geschichte eben mal für eine Weile hinten anstellen.
Der allgemeine Stil ist dabei recht gleichgeblieben. Niedliche Figuren und deutlich an den Amerikanern orientierte Darstellung (besonders der Esel). Die Hintergründe haben für meinen Geschmack etwas abgebaut, dafür sind die Animationen wie bereits gesagt noch etwas besser geworden.
So ist "Tora-chan to Hanayome" zwar optisch interessant und auch ein schönes Zeitzeugnis über Anime in den 40er Jahren, aber als Film selbst funktioniert es leider nicht mehr so gut wie sein Vorgänger. Außerdem fehlt mir das schöne Gesinge ein bisschen.
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