Seit ihre Mutter starb und sich ihr Vater auf Grund von Spielschulden aus dem Staub machte, leben die beiden Geschwister Kyou und Asu auf sich allein gestellt in einem kleinen Appartement.
Um wenigstens das nötigste an Geld zu verdienen geht Kyou, die ältere, jeden Tag Morgens und Abends Zeitungen austragen, während Asu, die jüngere, sich um den Haushalt kümmert und beide natürlich auch noch zur Schule müssen.
Doch trotz all der schlechten Umstände und Problemen die ihnen das Leben entgegenstellt, haben di beiden nie die Hoffnung oder ihren Frohsinn verloren. Verbunden durch ein starkes Band und mit der liebevollen Unterstützung einiger freundlicher Mitmenschen meistern sie ihren schwierigen Alltag und verstehen es aus dem wenigen das sie haben das Beste zu machen.
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"Binbou Shimai Monogatari", die 10teilige Geschichte eines armen Schwesternpaars, basierend auf einem recht erfolgreichen Manga, ist eine nette kleine und vor allem herzerwärmende Serie für Zwischendurch.
In episodenartigen Einblicken in das Leben der auf sich gestellten Kinder erzählt sie uns davon das Geld und materieller Wohlstand nicht alles ist was im Leben zählt, ja vielleicht nicht einmal etwas besonderes wichtiges, sondern das es vielmehr unsere sozialen Beziehungen (Familie, Freundschaft, etc.) sind, die das Leben schön und lebenswert machen.
Dabei geht die Serie konsequent den Weg der "Good Vibrations" und selbst wenn hin und wieder mal Konflikte entstehen und Probleme auftauchen sollten werden sie stets zum Besten hin gelöst, sowohl durch die unerschütterliche Beziehung der beiden Schwestern zueinander, als auch durch die stets hilfsbereiten Mitmenschen. Je selbst für das zuerst als Gegenentwurf und quasi schlechtes Beispiel eingeführte, zwar sehr vermögende aber auch mit starken (Beziehungs-)Spannungen belastete Geschwisterpaar wird am Ende mit ein bisschen Hilfe und Abfärben unserer harmonischen Helden alles gut.
Wer von so viel Zucker jetzt schon das Kotzen kriegt, für den ist "Binbou Shimai Monogatari" garantiert die falsche Serie.
Natürlich ist das alles irgendwo viel zu schön um wahr zu sein und ziemlich unrealistisch, aber es geht hier eben auch nicht darum ein ungeschminktes Bild zu liefern, sondern darum dem Zuschauer Mut zuzusprechen und ihn dazu zu motivieren sein Leben nach dem Vorbild der armen aber glücklichen Geschwister auch in schwierigen Zeiten positiv zu gestalten.
Entsprechend ist dann auch die visuelle Präsentation gestaltet. Pastellene Farben sorgen selbst in der eher schäbig anmutenden Umgebung des Appartements für weiche und "sanfte" Bilder, dazu wird mit entsprechendem "wohl fühl" Licht gearbeitet.
Überraschend sind hingegen die nach heutigen Maßstäben oftmals etwas billig wirkende Animationen, die auf den ersten Blick eine mit geringen Mitteln ausgestattete Produktion eines kleinen Studios vermuten lassen. Sieht man dann dass kein geringerer als Branchenriese Toei für die Produktion verantwortlich zeichnet wundere ich mich schon dass die Qualität nicht besser ist.
Wollte man für das Projekt nicht genug Budget zur Verfügung stellen? Waren andere, zeitgleich laufende Projekte wichtiger? Oder soll die sehr zurückhaltende Animation mit ihrer "billigen" Optik am Ende gar die Story unterstreichen?
Letzteres wohl kaum, wenn sind die Gründe dafür wohl wahrscheinlicher bei den anderen möglichen Faktoren zu suchen.
Nichts desto trotz ist "Binbou Shimai Monogatari" eine Serie der auch eine nicht ganz perfekte technische Umsetzung nicht wirklich etwas anhaben kann. Als Serie die man sich wenn dann sowieso wegen ihrer sympathischen Gute-Laune-Geschichte ansieht kann ich sie uneingeschränkt empfehlen. Wer bei so viel unrealistischem "Happy Times"-Geschmalz hingegen eher das Würgen bekommt der hält sich lieber fern.
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