Zalem ist eine riesiger fliegende Stadt. Versorgt wird's sie von Farmen und Mienen auf der Erde, deren Waren durch gigantische Röhren nach Zalem transportiert werden. Im Gegenzug lässt Zalem seinen gesamten Müll durch eine Schleuse auf die Erde unter sich fallen. Rund um diese Mülldeponie hat sich eine regelrechte Stadt aufgebaut die den Kontenpunkt zwischen Zalem und der restlichen Welt bildet. Hier lebt auch Dr. Ido. Einst war er Bürger Zalems, doch nun, aus der Stadt verstoßen, wird er nie mehr zurückkehren können. Denn noch nie ist jemand von der Erde nach Zalem gekommen, nur umgekehrt.
Durch sein umfangreiches Wissen führt Ido aber gar kein schlechtes Leben. Er ist ein Experte auf dem Gebiet der Robotertechnik und bei den Massen von Androiden die es gibt läuft seine Werkstatt nicht schlecht. Einzig an Ersatzteilen mangelt es, den trotz all der modernen Technik müssen Hirn und Wirbelsäule, die Hauptnerven, immer noch biologisch sein.
Eines Tages findet er bei einem seiner Streifzüge über die Müllberge den fast unversehrte Kopf eines Mädchens. Er nimmt ihn mit nach Hause und baut ihr einen neuen künstlichen Körper und tatsächlich erwacht sie kurze Zeit später wieder zum Leben. Allerdings kann sie sich an nichts erinnern. Ido gibt ihr den Namen Gally und von da an ist sie wie eine Tochter für ihn.
Gally findet sogar einen weiteren Freund, den Mechanikerjungen Yugo.
Der träumt allerdings nur davon nach Zalem zu kommen, wie es auch schon sein großer Bruder wollte.
Um diesen Traum zu verwirklichen begibt er sich sogar in schlechte Kreise.
Indes wird die Stadt von einer Welle von übergriffen auf Androiden erschüttert, bei denen Gehirn und Wirbelsäule der Opfer gestohlen werden.
Als Gally eines Abends nicht schlafen kann bemerkt sie wie Ido sich in einen langen Mantel gehüllt leise aus dem Haus schleicht.
Der hat indes Probleme mit seiner ehemaligen Partnerin Chiren. Wie er war sie einst ein Bürger Zalems, doch sie will unbedingt wieder zurück und er soll mit. Wie auch Yugo scheut sie sich nicht davor sich zur Verwirklichung dieses Traums mit zwielichtigen Gestalten einzulassen.
|
Ist ein Manga erst einmal halbwegs erfolgreich, braucht man meist nicht allzu lang warten bis der dazugehörige Anime erscheint. So bekam auch Gunnm aka Battle Angel Alita eine eigene 2teile OVA spendiert. Da beide Teile allerdings nur eine Laufzeit von knapp 30 Minuten haben dürfte schnell klar werden das hier nicht einmal ein Bruchteil von Yukito Kishiros Geschichte aufgegriffen werden konnte. So erzählen die beiden Episoden lediglich die extrem gestraffte Geschichte der ersten beiden Bände. Damit die Story dennoch halbwegs funktioniert mussten natürlich auch einige Änderungen vorgenommen werden. So wurde zum Beispiel der Charakter der Chiren eingeführt, der in den Bänden nicht auftaucht.
Leider bleiben dennoch viele interessante Aspekte des Mangas auf der Strecke, der sich ja gerade durch seine enorme Vielfalt in der Geschichte auszeichnete.
Dennoch kann man sich auch mit den fehlenden Hintergrundinformationen recht gut in den Anime hineinversetzten. Zwar ist die Motivation einiger Charaktere nicht immer so klar nachvollziehbar aber die spannende Geschichte fesselt einen genug um das zu überspielen. So hat man die kleine Gally doch recht schnell ins Herz geschlossen und auch die tragische Geschichte rund um den jungen Yugo wird gut rübergebracht. Hier konnte man die stärken des Manga gut mitnehmen.
Weniger gefällt mir hingegen der neue Charakter der Chiren, der wohl hauptsächlich für die Nacktszenen benötigt wurde. Nur gut das der Anime nicht weiter geht. Ich will nicht wissen wie man das hätte in die fortlaufende Geschichte weitertransportieren wollen, ohne sie immer mehr zu verändern.
Leichte schwächen tauchen dann auch in der grafischen Umsetzung auf. Die Zeichnungen sind durch weg in Ordnung und die Designs halten sich erfreulich nah an der Vorlage, die Animationen hingegen sind für einen Film 1993 nicht wirklich überragend. Mittlerer Durchschnitt trifft es da wohl schon eher. Mehr Arbeit hat man da schon auf die blutigeren Szenen verwendet, die es ebenfalls vom Manga in den Anime hinüber geschafft haben. Meist wird ja von der Umsetzung vom Manga zum Anime da eher etwas entschärft.
Für Fans der Mangas ist die OVA sicherlich ein nettes Gimmick das trotz einiger Schwächen zu überzeugen weiß. Wer den Manga nicht kennt könnte eventuell ein paar Probleme beim Verständnis der Hintergründe bekommen.
So oder so ist es aber nicht mehr als ein ganz nettes Werk was man sich zwischendurch ruhig mal ansehen kann. Nicht mehr, aber auch nicht weniger.
|