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Kwaidan - Das Herz des Samurai
Story

Iemon ist Samurai. Seit dem er allerdings als kleiner Junge seinem Vater beim Seppuku assistieren musste, kann er keine Menschen mehr töten und findet deshalb auch keinen Herren der ihn in seine Dienste nimmt.
Auch Iwa, Tochter eines Beamten, hat es nicht leicht. Seit einer schweren Pockenerkrankung ist ihr Gesicht durch Narben entstellt und sie wird von allen als Monster behandelt. Auch einen Mann findet sie, trotz bemühen ihres Vaters, deshalb nicht.
In seiner Not lässt er sich von einem Herumtreiber helfen, der ihm verspricht einen Mann für seine Tochter heranzuschaffen. Und tatsächlich findet er einen, und zwar Iemon. Der ist sofort bereit die Tochter, ohne sie überhaupt einmal gesehen zu haben, zu heiraten, um seinem Leben als herrenloser Samurai zu entkommen.
So wird die Hochzeit ausgerichtet und die beiden mit einander vermählt.
Das Zusammenleben gestaltet sich allerdings erst einmal etwas schwierig und dann bricht auch noch Iwas Vater zusammen. Vor seinem Tod warnt er Iemon noch mit letzter Kraft davor, sich vor dem Oberhauptmann Eto in acht zunehmen. Der war früher mal in Iwa verliebt und wollte sie unbedingt heiraten, hat sie aber nach ihrer Erkrankung fallen lassen, was seinem Besitzanspruch und seiner Eifersucht allerdings keinen Abbruch tut.
Derweil stehen die frisch vermählten vor weiteren Problemen. Das Geld ist knapp und auch ihre Beziehung ist weiterhin sehr brüchig. Zwar versuchen sie sich zusammenzuraufen, aber es ist schwer. Als wäre das nicht schon genug bewahrheitet sich auch die Befürchtung des Vaters und Eto versucht die Ehe der beiden zu zerstören. Indem er die beiden gegen einander ausspielt gelingt es ihm Iemon wegzulocken und danach seiner Frau einzureden sich von ihm scheiden zu lassen um seinen Posten zu retten.
Von da an lebt sie allein und Iemon heiratet Ume, die Geliebte von Eto (die sie auch weiterhin bleibt), die dessen Kind erwartet. Sie ist außerdem noch die geheime Adoptivtochter von Iwas Vater und sollte eigentlich Etos Frau werden, als Ersatz für Iwa.
Nun lebt Iemon mit diesem Wissen und versucht gute Miene zum bösen Spiel zu machen, doch innerlich droht er daran zu zerbrechen, auch wenn Ume ihn wirklich liebt.
Als Iwa das alles erfährt dreht sie durch und begeht einen Mord. Daraufhin bekommt Iemon von Eto den Auftrag sie zu töten.
Doch das ist zu viel für Iemon.

Meinung

Die Geschichte von Kwaidan wiederzugeben ist wirklich nicht so leicht. Das was ihr hier lest ist eigentlich fast ausschließlich auf den Hauptplot fixiert. Daneben gibt es aber noch den ein oder anderen Nebenstrang, der das ganze weiter anfüllt, dabei aber leider auch fast etwas überfrachtet und da wären wir schon bei einem Schwachpunkt dieses Filmes. Trotz der 2 Stunden Laufzeit gelingt es nicht die Geschichte wirklich flüssig zu vermitteln. Immer noch scheint so manches was wichtig wäre außen vor bleiben zu müssen. So erscheint manches im film unlogisch und, ja, einfach zu kurz. Wie Eto es z.B. schafft die beiden auseinander zubringen ist wirklich fast schon lächerlich einfach. Nur ein paar Sätze mit irgendwelchen wilden Behauptungen und schon willigt Iwa ein ihren Mann zu verlassen? Das ist einfach nicht wirklich glaubhaft. Auch wie Iemon und Iwa zusammen kommen passiert irgendwie viel zu schnell. Und das selbe Phänomen tritt auch bei so manchen anderen Ereignissen auf. Das führt dazu das die ganze Geschichte irgendwie holprig wird und man schon mal etwas den Überblick verlieren kann. Dazu kommt dann auch noch das viele Dinge einfach geschehen und erst später irgendwann erklärt werden. Bis dahin fragt man sich dann was das ganze jetzt eigentlich sollte.
Dazu kommt das nicht wirklich jeder der Nebenstränge der Geschichte sich auch wirklich gut in selbige einpasst. Oftmals kommen sie mir eher wie eine unschöne Unterbrechung der eigentlichen Geschichte vor. Und besonders bei diesem blinden Masseur hab ich das Gefühl er dient nur dazu um im richtigen Augenblick die nötigen Backgroundfacts vom Stapel zu lassen, die er komischer weise auch noch alle parat hat. Sein Kumpane, der Kuppler, ist auch so eine Sache für sich. Die ganze Geschichte um seine Mutter ist IMHO völlig sinnlos. Schön das man der Figur damit etwas Hintergrund geben wollte, aber das ist für einen Charakter wie ihn doch etwas übertrieben. Da hätte man mal lieber den eigentlich Hauptcharakteren etwas mehr gönnen sollen.
Woraus ich gar nicht schlau geworden bin ist dann das Ende des Films, und damit meine ich nicht das Ende der Geschichte. Viel mehr die daran anschließende Kamerafahrt nach oben über die große Stadt. Was soll das bitte sein?
Ich bin mir sicher das hat eine ganz tolle Bedeutung, aber welche?
Der Film selbst offenbart sie jedenfalls nicht. Das ganze bestätigt nur mein Gefühl, dass man schon vor dem Sehen einiges über die Geschichte wissen sollte. Vielleicht ist es eine alte Erzählung die hier verfilmt wurde oder etwas derartiges? Ich weiß es leider nicht und stehe deshalb an so mancher Stelle ratlos da.
Dabei ist der Film ansonsten wirklich sehr schön. Es gibt tolle Bilder. Manchmal wird es zwar etwas mit der Spielerei übertrieben wie bei dem viel zu kräftigen roten Farbfilter am Anfang, aber es gibt jede Menge schöne Bilder und dazwischen durchweg solide Arbeit.
Das einzige was mir noch negativ aufgefallen wäre, wäre die Musik bei der Hochzeit. Orgelmusik? Um diese Zeit, in einem Privathaus, bei einer traditionellen japanischen Zeremonie? Das erscheint mir doch etwas seltsam.
Schade das es dem Film nicht wirklich gelingt mich mitzureißen. Eigentlich ist er wirklich nicht schlecht, aber der Funke will einfach nicht wirklich überspringen.
Ich hab fast etwas ein schlechtes Gewissen nur 6 von 10 Punkten zu geben, aber für mehr hat es bei mir wirklich nicht gereicht. Schade drum.

Screenshots

Bild 1

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Bild 6

 Info
Originaltitel:Warau Iemon
Land:Japan
Jahr:2004
Regie:Yukio Ninagawa
Medium:DVD (e-m-s)
Lauflänge:ca. 123 Minuten
Freigabe:FSK ab 16 Jahren
Online-Filmdatenbank:OFDb

 Bewertung

Optik:

 7.jpg 7/10

Effekte:

 7.jpg 7/10

Sound:

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Story:

 6.jpg 6/10

 Gesamt:

  6/10

Aufrufe: 9017
Review by Df3nZ187 (© by Anime-Ronin.de)
Review verlinken: http://www.anime-ronin.de/review-412.htm