Story
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Tatsuya hat keine leichte Kindheit.
Als Sohn eines verrückten Verbrechers, der seine Mutter vergewaltigte, wird er deren Mann nicht anerkannt. Auch seine Mutter hat unter ihrem Mann zu leiden, der es ihr nicht vergeben kann das sie bei der Vergewaltigung tatsächlich Lust empfunden hat und der sie seit dem ständig Demütigt, in dem er es z.B. vor ihren Augen mit einer seiner Studentinnen treibt. Diese Geschehnisse bleiben auch dem Sohn nicht verborgen, der gewissenhaft Tagebuch darüber führt.
Inzwischen ist Tatsuya 20 Jahre alt. Seine Mutter brachte sich um weil sie die Demütigungen nicht mehr aushielt und sein Vater kam vor zweieinhalb Jahren bei einem angeblich Bootsunglück ums Leben. Doch Frieden findet Tatsuya dennoch nicht. Stattdessen bewundert er die größten Massenmörder der Geschichte, sieht sie als die Krone der Menschheit und beschließt so wie sein richtiger Vater zu werden. Als sein erstes Opfer hat er sich die Studentin ausgesucht, mit der sein Erzieher-Vater vor den Augen seiner Mutter Sex hatte. Er hält sie in seinem Keller gefangen und vergeht sich mehrfach an ihr, bis er sie schließlich auf seiner Geburtstagsparty, während seine Gäste oben feiner, tötet und es ein letztes mal mit ihr treibt. Am nächsten Tag entsorgt er die Leiche auf einer Wiese am Rande der Stadt.
Dieses Verbrechen ruft natürlich die Polizei auf den Plan. Mit der Ermittlung wird ausgerechnet der Kommissar betraut, der auch hinter Tatsuyas Vater her ist. Den hält er dann auch gleich für den Täter, denn die Art und Weise des Verbrechens erinnert ihn sofort an seinen alten Erzfeind. Und diesmal wird er ihn kriegen, dass schwört er sich.
Tatsuya hat inzwischen schon ein neues Opfer gefunden. Eine Schülerin die er ihm Fernsehen reden gehört hat, hat mit dem was sie sagte seinen Unmut geweckt und er entführt sie auf dem Schulweg und bringt sie in seinen Keller. Dort macht er sie zu seiner Gehilfin und fortan hält er sie dort wie ein Haustier als seine Sexsklavin. Doch auch das hält nicht lang. Tatsuya hat schon wieder ein neues Opfer gefunden und schickt die Schülerin zurück nach Hause. Das neue Objekt seiner Begierde ist eine berühmte Sängerin und deren Assistentin entführt er gleich mit.
Und auch die Polizei ermittelt weiter, wenn auch hinter dem falschen Verdächtigen her. Aber das macht nichts, denn der ist inzwischen ebenfalls auf der Suche nach seinem vermeintlichen Sohn.
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Meinung
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Schon der Beginn von "Beautiful Girl Hunter" ist, mal vorsichtig gesagt, ziemlich Kontrovers. Ein verrückter bricht in ein Haus ein und vergewaltigt eine Frau, die dann davon Schwanger wird und einen Sohn bekommt der ebenfalls ein irrer Killer ist? Das ganze dann auch noch mit dem Wort "degeneriert" erläutert und den Rassegesetzten des 3ten Reiches. (Blutschande) assoziiert. Auch ansonsten wird gern auf die "shocking Nazis" zurückgegriffen. Der Killer ist ein Fan Hitlers, masturbiert über Dokumentationsmaterial über diese Zeit. Richtig krank halt. Dazu auch noch völlig gefühllos, wenn er mitten auf seiner Geburtstagsparty plötzlich in den Keller geht, kurz mal das Mädel umbringt und noch ein letztes mal mit ihrer Leiche verkehrt, bevor er sich duscht, wieder nach oben geht und mit den anderen weiter feiert.
Doch was hier zu beginn, wenn auch vor sehr heiklem Hintergrund, wenigsten noch halbwegs Athmosphäre schafft, verkommt mit fortlaufen des Films zur reinen Fleischbeschau und Perversitätenkabinett. Die Story wird dabei immer unsinniger. Tatsuya gelingt eine Entführung nach der anderen (woher nimmt er überhaupt das Hintergrundwissen über seine Opfer???) und er schafft es sogar seine Opfer spielend leicht zu manipulieren und sie sogar auf seine Seite zu ziehen. Was für völlig unglaubwürdige Charakterentwicklungen. Und die Plots rund um Tatsuyas Vater und seine "Freundin" sind auch nicht viel besser. Die anfängliche bedrückende Stimmung ist schnell verflogen und von da an ist der Film einfach nur noch langweilig. Im Grunde muss man nur von einer Sexszene zur nächsten spulen und man hat alles gesehen was den Film ausmacht. Der Rest ist, bis zum toll kitschig-symbolischen Ende mit der Maske am Strand, nur noch Alibibeiwerk.
Auch optisch hat der Film nicht mehr als durchschnitt zu bieten. Das selbe gilt für die musiklaische Untermalung, die eh nur sehr selten eingesetzt wird, was wohl einer der Gründe dafür sein könnte das einem das meiste einfach nur kalt lässt und der Film einen dementsprechend nicht mitreißen kann.
Es berührt einen einfach nicht was mit den Mädchen geschieht. Man bekommt überhaupt zu keinem der Charaktere irgendeine emotionale Bindung. Und außer dem kurzen Erschrecken über die Grausamkeit Tatsuyas kann der Film mich zu keiner Gefühlsregung bewegen. Somit verfehlt er auch jegliche Schockwirkung die er wohl erzielen soll.
Und was die ganze Verbindung zwischen Tatsuya und der Judenverfolgung im 3ten Reich angeht, dass ist mir völlig schleierhaft. Will der Film uns sagen das das Ammenmärchen von der Blutschande doch stimmt? Oder soll es eine Kritik an diesem Denken sein? Etwa an dem Umgang mit der Vergangenheit? Dem glorifizieren von Verbrechern?
Keine Ahnung was "Beautiful Girl Hunter" mal sein wollte. Geworden ist er am Ende jedenfalls nicht mehr als ein misslungener Psycho-Killer-Schmuddelfilm mit fragwürdiger 3te Reich-Verknüpfung. Etwas Fleischbeschau für Fans von japanischer S/M-billig-Erotik.
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