Als Nyatta mit einem Auto in der Badewanne spielt fällt er plötzlich über den Rand und gerät mit dem Kopf unter Wasser. Währenddessen erlebt er eine Vision von seiner, im Nachbarzimmer liegenden, schwer kranken Schwester, und wie ein seltsamer Geist ihre Seele holen kommt. Nyatta verfolgt die beiden und kann dem Geist einen Teil von Nyakos Seele entreißen, bevor sein Vater ihn aus der Wanne fischt. Als kurze Zeit später der Arzt eintrifft und Nyakos Tod feststellt flößt Nyatta seiner Schwester den Teil der Seele den er em Geist entrissen hat wieder ein und sie kehrt daraufhin ins Leben zurück. Doch sie ist nicht mehr die selbe und völlig apathisch.
Nichts desto trotz nimmt Nyatta sie mit ihn den Zirkus, wo für die beiden eine fantastische Reise beginnt.
|
2 Jahre nach der "Nekojiru Gekijou Jirujiru" Serie von Hiroshi Fukutomi nahm sich Tatsuo Sato noch einmal der Katzenfamilie rund um die beiden Geschwister Nyako und Nyatta an. Das Ergebnis hat aber mit der Serie jetzt nicht unbedingt mehr soviel zu tun. "Nekojiru-sou" ist um einiges Komplexer als seine Vorgängerserie. Konnte man die noch relativ klar ins Comedy-Genre einordnen so fällt es bei "Nekojiru-sou" deutlich schwerer dem Film ein Etikett zu verpassen. Zwar ist der recht krude Humor der Serie durchaus noch vorhanden und kommt auch hin und wieder zum Einsatz, aber der Film bewegt sich doch schon deutlich in eine experimentellere Richtung. Die bizarre Reise der beiden Geschwister, die mit der wirklich sehenswerten Zirkusvorstellung beginnt und in einer Fehlfunktion in der "Zeituhr" wohl ihren absoluten Höhepunkt findet ist der dermaßen surreal in Szene gesetzt das einem jegliche Beschreibung (von einer Deutung gar nicht erst zu reden) schwer fällt. Das gigantische Wesen das im Zirkus gequält wird damit es die Zuschauer belustigt und in Folge dessen die Flut auslöst die alles überschwemmt bietet da noch die klarsten Ansätze. Auch der Schweinefreund, der auch wieder auftreten und sein Fleisch zu Verfügung stellen darf (eigentlich will er Fisch anbieten, doch Nyatta hat kurz vorher über Board geschissen und die Fische haben es gefressen), ist noch einer der "vertrautesten" Momente.
Das absolute Highlight ist wie gesagt auf jeden Fall die "Zeituhr". Eine Art Fruchthälfte fällt dem Gott(???), der sie bedient, hinein und verstopft das Uhrwerk. Die Folge - die Uhr und mit ihr die Zeit bleiben stehen, was Nyatta Gelegenheit gibt durch die stillstehende Welt zu wandern (erinnert sehr an Glassy Ocean). Um das Fruchtstück nun aber wieder herauszubekommen lässt der Zeitgott die Uhr hin und herfahren was einiges an sehenswerten Bildern mit sich bringt.
Diese sind auch durchweg strange designt und bieten auch mit eher wenigen Details viel Eyecandy. Der allgemeine Stiel ist dem der Serie recht ähnlich, aber wurde doch etwas aufgebohrt. Dennoch ist alles recht einfach gehalten und besonders in der Zeit-Uhr-Periode benutzt man einen sehr skizzenhaften Stiel, bei dem die wild "eingeschmaderten" Farben auch gern mal über die Outlines hinausgehen. Wir kennen es alle von Kleinkinderzeichnungen. ;)
Die Animationen schwanken zwischen recht ansehnlich, ganz gut und ruckelig (z.B. die Schokolade die über das Lebkuchenhaus gegossen wird). Ersteres überwiegt aber. Generell darf man von so einem Low-Budget Projekt natürlich keine Grafikwunder erwarten, aber grad wo der Computer zum Einsatz kam können sich die Ergebnisse schon sehen lassen. Es kommt aber auch gar nicht so darauf an. Man ist eh viel zu sehr von der bizarren Optik gefangen als das man großartig auf Details achten könnte.
Besonders bei der Inszenierung wurde auch ordentlich geklotzt. Man experimentiert mit (verzerrten) Perspektiven und legt auch einige sehr schöne Kamerafahrten hin. Besonders direkt am Anfang gibt es eine echt tolle Fahrt über einen toten Käfer, eine Ameisenstraßen entlang, die am Ende am Krankenbett Nyakos endet. Wirklich sehr schön.
Auch die Musik gefällt mir und besonders die Sounduntermalung aus dem Zirkus und die, auf dem Boot, gemeinsam mit dem Regen einsetzende Musik haben es mir angetan. Hier wurde sehr schön passend gearbeitet. Einzig die verzerrten "Sprechsounds" waren nicht so mein Ding. Besonders da später dann oft Schriftzeichen eingeblendet wurden. Am Anfang sah es noch so aus als würde es keine (für den Zuschauer) verständliche Kommunikation zwischen den Charakteren geben, aber später wurden dann doch immer wieder Texte eingeblendet, da hätte man auch normale Sprache nehmen können oder es halt doch ganz weg lassen.
Aber sei es drum. "Nekojiru-sou" ist wirklich sehr sehenswert und mal wieder ein gänzlicher außergewöhnlicher Anime. Ich hatte eine "nice time while watching it".
|