In der Zukunft hat sich das Gesicht der Welt stark gewandelt. Überbevölkerung und Umweltverschmutzung haben sie zum großen Teil zerstört. Die Menschen mussten sich in unterirdische Komplexe retten und inzwischen erinnert sich kaum einer mehr wie es früher einmal war.
Damit dieses Wissen nicht ganz verloren geht gibt es das "Ausgrabungsamt" das dafür zuständig ist alte Datenfragmente wieder herzustellen und zu analysieren. Für ersteres ist unter anderem Ura verantwortlich. Der junge Mann ist fasziniert von den Relikten aus längst vergangenen Zeiten, die er da jeden Tag wieder herstellt. Bilder von grünen Wiesen, Tieren und blauem Himmel. Dinge die allesamt in seiner Welt nicht existieren.
Seine Freundin Riko hingegen nimmt es nicht so genau mit ihrer Arbeit. Sie liegt lieber draußen auf einer der Aufstiegstreppen und lässt die Welt an sich vorbeiziehen.
Eines Tages bekommt Ura eine stark zerstörte Videodatei zur Wiederherstellung, die das Leben für beide verändern soll.
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Wow, "Pale Cocoon" ist wirklich eine echte Überraschung.
Die Geschichte und besonders die Athmosphäre dieses grade mal gut 20 minütigen Kurzfilms ist wirklich sehr fesselnd. Die düsteren, kalten Gänge dieser künstlich geschaffenen Welt wirken irgendwie extrem trostlos, besonders im Kontrast zu den Bildern die Ura ständig wiederherstellt. Eine düstere Vision davon, was uns eines Tages blühen könnte.
Dabei ist Ura recht hin und her gerissen zwischen der Faszination für die "Welt oben" und der sich scheinbar immer weiter durchsetzenden Meinung das es gar nicht so gut ist die Vergangenheit auszugraben, da es die Menschen nur traurig macht zu sehen was einst war. Zu dieser Gruppe scheint auch seine Freundin Rika zu gehören, die das auch einmal äußert. Allerdings kann man gerade ihr ständiges "in den Himmel starren" auch anders bewerten.
Generell lässt uns "Pale Cocoon" oftmals im unklaren, was seine Welt betrifft. Eigentlich macht der ganze Film Hunger nach mehr. Die gut 20 Minuten sind viel zu wenig. Besonders auch die Schlusspointe bietet so viele Möglichkeiten. Wissen die Menschen eigentlich wo sie wirklich sind? Und geht inzwischen vielleicht alles längst wieder seinen alten Gang? Wurden sie (absichtlich?) vergessen in ihrem "Pale Cocoon"? Aber so muss man sich (hoffentlich vorerst) mit diesem kleinen Happen begnügen, der soviel Hunger nach mehr macht.
Und auch die Zeichnungen und Animationen sind hervorragend. Wie bei Innocence werden auf sehr schöne Weise gezeichnete Figuren mit Computergrafiken verbunden. Besonders die Hintergründe und Umgebungen sind dabei sehr gut gelungen und tragen sehr zu Bildung der Athmosphäre bei. Die Figuren sind eher Standart, aber durchweg gut. Auch bei den Animationen wurde größtenteils auf den PC gesetzt, was sich in der großen Zahl und Qualität selbiger bemerkbar macht. Generell sieht "Pale Cocoon" einfach sehr gut aus.
Die kurze Laufzeit ist wirklich das einzige Manko was ich an dem ganzen finden kann. Dennoch sei es natürlich jedem empfohlen, der solch düsterer Sci-Fi mag. Ich bin jedenfalls schon einmal sehr gespannt drauf mehr von Yasuhiro Yoshiura zu sehen.
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