Eigentlich scheint an Yumiko erstem Tag auf der neuen Schule alles ganz gut zu laufen. Mal abgesehen von diesem einem unfreundlichen Typen in ihrer Klasse, Tamami Nakajima.
Doch als Yumiko zu Schulende nach Hause gehen will, beobachtet sie ihre Lehrerin und beschließt ihr nach zu schleichen. Was sie dabei entdeckt bringt sie völlig aus der Fassung.
Tamami scheint im Computerkabinett der Schule eine Art dunkles Ritual abzuhalten in dem er einem, von ihm selbst geschaffenem, digitalen Teufel namens Rocky Opfer darbringt. Tamami ist sich sicher alles unter Kontrolle zu haben, doch als am nächsten Tag auch Yumiko Rocky geopfert werden soll, gerät das ganze außer Kontrolle. Rocky bricht aus dem Computer aus und verschlingt die meisten der anwesenden Schüler. Auch Tamami und Yumiko scheinen verloren, doch da hat Yumiko in letzter Sekunde eine Vision, in der er offenbart wird das sie in einem früheren Leben einst Izanami hieß und sie sich mit Tamami zusammen tun muss um den Teufel zu besiegen.
Dank ihrer neu erworbenen Kräfte kann sie mit Tamami fliehen, wird dabei aber schwer verwundet. Mit letzter Kraft kann sie ihn bitten sie zum Grab Izanamis zu bringen um dort wiedergeboren zu werden. Auch Tamamis Erinnerungen kehren nun zurück und er erkennt das auch er schon einmal gelebt hat, als Izanagi. Dank eines weiteren, in die reale Welt beförderten, Monsters namens Cerberus macht er sich mit Yumikos Leichnam auf zum Grab.
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Tja, "Digital Devil" ist eigentlich ein schönes Beispiel dafür wie man eine ganz brauchbare Idee auch gekonnt in den Sand setzen kann. Das anfängliche Grundgerüst der Story, rund um den digital erschaffenen Teufel, der auf einmal aus dem Computer in die reale Welt ausbricht, ist durchaus interessant und "Digital Devil" schafft es sogar halbwegs Athmosphäre aufzubauen. Aber ab der Vision Yumikos geht das ganze wirklich in einem Rutsch den Bach runter. Plötzlich wird aus der bis dahin mysteriösen Cyberstory ein wilder Kampf zwischen Überwesen. Yumiko schießt Blitze aus ihren Augen und Tamami zückt das Zauberschwert. Das über die Hintergründe des ganzen dabei nicht mehr verraten wird, als das beide eben schon einmal gelebt haben, ist auch nicht gerade hilfreich dabei, dieser Wendung irgendwie einen Sinn zu geben. Die vorher aufgebaute Stimmung wird mit einem mal zerstört und weicht einer Art Superheldenkitsch, der bei mir irgendwie verschüttet Kindheitserinnerungen an He-Man weckt. Nur halt mit einer ordentlichen Portion Gewalt dazu. (in dieser Richtung ist der Film nämlich nicht grad zimperlich)
Auch Rockys "Kampfform" (wohl einmal zu oft "Der Blob" gesehen) und Tamamis seltsame und stets mit herrlich unpassender Musik unterlegte Visionen, sind weitere finale Nägel im "Digital Devil"-Sarg.
Mal ehrlich, wer ist nur auf die Idee dieser Storywendung gekommen?
Und dann auch noch so mies, voll von Sinnlosigkeiten und Logiklücken. Allein diese Szene mit der Bank. Was bitte sollte die den darstellen?
Einfach völlig unpassend.
Und erst das blöde Gepiepse der Rechner........, ach ich hör lieber auf.
Dabei sieht das ganze rein optisch für einen Anime von 1987 gar nicht mal so schlecht aus. Die Zeichnungen und Designs sind größtenteils für die damalige Zeit ganz ordentlich, auch wenn sie nach heutigen Maßstäben etwas angegraut sind. Auch die Animationen gehen, bedenkt man das Alter, in Ordnung. Besonders einige Lichteffekte sehen ganz gut aus, versammeln sich aber auffallender weise alle zu Beginn des Films. Da war wohl noch genug Budget und Motivation in der Produktion vorhanden? :P
Ja, "Digital Devil" muss man imho nun wirklich nicht unbedingt gesehen haben. Ein für die damalige Zeit ganz nett aussehender, aber storytechnisch misslungener Mysterie-Cyber-Horror-Fantasy-Anime bei dessen Genremischung zu viele Köche den Brei verdorben haben. Den ausgebrochenen Teufel hätte man am besten genau so bekämpft, wie er erschaffen wurde, und die Sache wäre vielleicht ganz gut gelaufen. So hat es leider nicht geklappt.
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