Eine mystische Eingebung führt den verschuldeten Zocker Somchai an einem sonnigen Tag auf das Dach eines Hauses um, wie er glaubt, Selbstmord zu begehen.
Doch statt dem Tod findet er die ebenfalls verzweifelte Gogo, die just wie er beabsichtigt sich vom Dach zu stürzen.
Prompt geraten die beiden auch aneinander und obwohl heftig am streiten, erkennen beide schnell wie gut sie eigentlich zueinander passen.
Also verschieben sie die Sache mit dem Selbstmord und entschließen sich stattdessen dazu rücksichtslos auf den Putz zu hauen. Tot sind sie ja eh schon, also was haben sie noch groß zu verlieren?
|
Mit "Nothing to Lose" gab der thailändische Regisseur Danny Pang seinen Soloeinstand, nachdem er bereits mit seinem Zwillingsbruder zusammen das Actiondrama "Bangkok Dangerous" drehte.
Bei seinem ersten alleinigen Film bedient er sich erneut der Außenseiterthematik, die seine Figuren auch erneut ins kriminelle treibt, allerdings auf überraschend witzige weise.
Zwar grundlegend als Drama konzipiert, hat "Nothing to Lose" nämlich den ein oder anderen recht witzigen Moment zu bieten, in denen der Film auch gern mal ins comicartige abgleitet, wenn es z. B. um die Darstellung von Drogenvisionen geht, dem zerstören eines Ferrari oder um eine etwas sehr ausgeschmückte Zeugenaussage.
Diese Momente sind dabei auch die Highlights des Films und zeigen, dass auch in Thailand die Filmindustrie kein Schattendasein mehr führt.
Ansonsten wildert der Film, was seine Motive angeht, sich großzügig im westlichen Kino und macht daraus aber auch gar keinen Hehl. So bekommen die beiden Flüchtigen ganz freimütig die Namen Bonnie und Clyde verpasst und zitieren damit auch im Wortlaut einen der Filme, die als Hauptinspiration herhalten mussten.
Nun könnte man es dem Film vorwerfen, dass er eigentlich nur altbekanntes neu vermischt und somit nicht viel neues zum großen Ideenpool Film beisteuert, aber wen kümmerts?
Der Film macht Spaß und das ist es doch worauf es ankommt.
Der wilde Mix aus Drama, Komödie, etwas Erotik und freigeistigem Gangsterleben funktioniert einfach und dafür darf man die Verantwortlichen beglückwünschen.
Der Film ist lustig, er ist spannend, aufregend und manchmal auch rührend.
Er ist auch hin und wieder etwas unsinnig und zu flach, ist aber locker genug um das zu übertünchen. Würde er sich ernster nehmen, gäbe es sicherlich Probleme damit. Aber dank genug Humor bleibt alles im grünen Bereich.
Sehr sympathisch sind mir auch die beiden Hauptdarsteller.
Pierre Png gibt einen herrlichen Jammerlappen ab, aber auch die Wandlung zum coolen Typen funktioniert. Arisara Wongchalee ist eine tolle Zicke und hat zu Recht die Hosen bei den beiden an, aber auch in ihren schwachen Momenten macht sie noch eine gute Figur. Zudem sieht sie einfach heiß aus, egal mit welcher Perücke.
Ja, "Nothing to Lose" ist sicherlich kein anspruchvolles Kino. Kein Freudenfest für Cineasten.
Sehr gute Unterhaltung ist es aber alle mal. Rasant, bunt, poppig, flippig, aufregend und sexy.
Genau der richtige Film für etwas Popcornunterhaltung zwischendurch, und als solcher hat er mir gut gefallen.
|