Naoyuki lebt irgendwo in einer kleinen Stadt in Japan.
Nachdem er seine Sommerferien damit verbracht hat mit dem Präsidenten der Schülerzeitung neben der, direkt neben ihrer Schule gelegenen, Militärbasis zu campen und den Gerüchten von UFO Sichtungen nachzugehen, will er sich nun am letzten freien Tag abends ins Schwimmbad der Schule schleichen um sich kurz zu erfrischen.
Doch scheint er nicht der einzige zu sein, dem diese Idee kam.
Am Pool trifft er auf Iriya, ein etwa gleichaltriges Mädchen mit seltsamen Implantaten an ihren Handgelenken.
Doch bevor die beiden noch groß ein Wort miteinander tauschen können, taucht auch schon jede Menge Polizei und sogar Militär aus der benachbarten Basis auf und holt das Mädchen wieder ab.
Umso größer ist Naoyukis Überraschung als am nächsten Tag Iriya als neue Mitschülerin vorgestellt wird, die allerdings erhebliche Schwierigkeiten damit hat sich in der Klasse einzuleben und noch dazu ständig aus dem Unterricht gerufen wird und dann zurück auf die Militärbasis verschwindet.
Und als ob das alles noch nicht mysteriös genug wäre, so droht auch noch ein Krieg heraufzuziehen und Iriya scheint irgendwie damit zu tun zu haben.
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Die 6teilige Serie "Iriya no Sora, UFO no Natsu" ist mal wieder so ein richtig schöner Fall von ‚wie konnte das noch schief gehen?'.
Die Serie beginnt eigentlich als richtig gute Mischung aus High School Romantik und Mysterie, mit UFOs und geheimen Militäraktionen und einer klassischen Dreiecksbeziehung zwischen einem Jungen, seiner Jugendfreundin und einer neu dazugekommenen, die dem Jungen gleich gefällt.
Der typische Konflikt, wen soll er nehmen. Die liebenswerte Kindergartenfreundin die ihn schon immer geliebt hat oder die bezaubernde neue, die hier noch dazu eine faszinierend mysteriöse Aura umgibt.
In diesem Fahrwasser entwickelt sich "Iriya no Sora" über vier Episoden hinweg wirklich gut, mit guter Comedy, nicht zu derb aber immer zum schmunzeln. Mit guter Dramatik, wenn die Kindergartenfreundin gleich bemerkt was los ist und versucht um ihre Liebe zu kämpfen.
Und auch von den großen Weltgeschehnissen, die sichtbar zuspitzen und auf einen Krieg hinauslaufen bekommen wir häppchenweise mehr und mehr verpasst, so das man immer ein Stückchen mehr zu erkennen glaubt und die Spannung damit hoch gehalten wird.
Klar ist das alles schon von den Grundlagen her etwas schwachsinnig.
Ich bau den Eingang in eine hoch gesicherte Militärbasis in der streng geheime Flugobjekte getestet werden natürlich nicht unbedingt direkt neben eine Schule.
Aber hey, es ist halt ne Unterhaltungsserie und die Geschichte funktioniert wirklich gut.
Nur dann kommt diese dumme fünfte Folge. Was hat man sich dabei nur gedacht?
Mitten drin so einen Bruch zu fabrizieren. Innerhalb von ein paar Minuten dreht sich das ganze Verhältnis der beiden Hauptfiguren schon beinahe um.
Grade noch sind sie zusammen geflüchtet, damit sie nicht mehr kämpfen müssen und verstecken sich nun in einer verlassenen Schule und dann wird ein Landstreicher etwas aufdringlich und im nächsten Moment rennen sie im strömenden Regen über ein paar Bahngleise und er schreit sie an, sie solle in doch endlich in ruhe lassen und sie bricht total zusammen.
Das kann man doch so nicht bringen.
Da werden Wochen der Flucht und der emotionalen Entwicklung der beiden auf 2,3 Minuten komprimiert. Wo soll das denn noch nachvollziehbar bleiben?
Ich mein, es ist ja nichts dagegen zusagen das sich auf der Flucht mit der Zeit Spannungen zwischen beiden aufbauen und das diese dann irgendwann, ausgelöst durch so einen Schockmoment, explodieren und beide sich fetzen. Selbst das sie unter diesem Umständen einen derartigen geistigen Zusammenbruch erleidet, ist unter den schwierigen Umständen durchaus glaubhaft. Aber wenn, dann muss man das ordentlich entwickeln und kann das nicht mal so eben in ein paar Minuten runterreißen, nur um danach wieder in das ganz normale Tempo zu verfallen in dem die ganze Serie bisher gelaufen ist.
Das ist beim schauen wie so ein Schlag ins Gesicht.
Als hätte man plötzlich gemerkt das einem das Geld oder die Zeit oder beides ausgeht und eine Story die eigentlich noch ihre 3 oder 4 Episoden gebraucht hätte um in ihrem bisherigen Tempo zum Ende zu kommen, knall hart auf 2 reduziert und dafür eben so einen Sprung eingebaut.
Die letzte Folge passt dann nämlich wieder ganz genau zu den ersten vieren.
Mit ihr kann ich auch wieder prima leben.
Zwar werden die großen Abschlussenthüllungen auch so manchen Zuschauer sauer aufstoßen und eine letztendliche Aufklärung wie das alles überhaupt angefangen hat bleibt man uns auch schuldig, aber manche Leute sind eben immer sauer wenn es kein Happy End gibt und wirklich enttäuscht ist man über die noch fehlenden Informationen auch nicht. Von daher funktioniert das alles trotzdem ganz gut.
Auf der grafischen Seite hab ich bei "Iriya no Sora" sogar überhaupt nichts zu meckern, die Serie sieht wirklich gut aus und Toei hat ordentliche Arbeit geliefert. Zwar sind die Designs alle 0815, aber dafür durchweg sympathisch und lieber so, als verhauen.
Bei Zeichnungen und Animationen hat man sich keine wirklichen Schnitzer erlaubt, es gibt einen schönen Lichteinsatz und selbst das CGI Flugzeug (was man als einziges deutlich als Computerarbeit erkennt) macht eine gute Figur.
Um so bedauerlicher und ärgerlicher natürlich dieser eine, wirklich verhauene Moment in Folge 5. Man fühlt sich direkt irgendwie ein bisschen betrogen.
Anstatt das ganze Richtig zu machen, wurde einfach fies eine Abkürzungen genommen.
Wob ei schon unser Lehrer früher beim Thema Hausarbeiten ganz gern mal gesagt ‚Das Betrügen an sich ist gar nicht so schlimm, schlimm ist nur es so dumm zu machen das jemand anderes es bemerkt'. Denn wenn, dann nutzt es auch nichts mehr wenn der Rest noch so gut ist. Zu sagen gibt's dann nur noch eins: Setzten, 6! (von 10 ;P)
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