Die vier Freundinnen Miyuki, Konata, Kagami und Tsukasa leben das beschauliche Leben typischer Mittelschülerinnen. Miyuki ist die her ruhige und tollpatschige, Kagami und Tsaukasa sind Schwestern und Konata ein hoffnungsloser Otaku.
Gemeinsam versuchen sie das beste aus ihrer Schulzeit zu machen, worunter sie allerdings mitunter etwas ganz anderes verstehen, so dass auch die ein oder andere Reiberei nicht ausbleibt.
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In der Tradition des großen Azumanga Daioh begibt sich auch die 24teilige Serie "Lucky Star" auf die Versen einer bunt zusammen gewürfelten Gruppe von Mittelschülerinnen und zeigt episodenhafte Auszüge aus deren Alltag.
Die Gruppe ist dabei, wie üblich, aus allerlei Stereotypen sowohl der japanischen Gesellschaft, als im besonderen des Animegenres zusammengesetzt und so gibt es freilich die etwas erwachsener Figur mit großen Brüsten, die stille aber coole Außenseiterin, die besonders kindliche, usw. Einen deutlichen Schwerpunkt hat man hier allerdings auf das Otakulife eines Animefans gelegt, verkörpert durch die Figur der Konata, die nicht nur leidenschaftliche Sammlerin ist, sondern auch bevorzugt Ero-Games spielt und an einem Online-RPG hängt.
So beschreiten die Episoden also den übliche Weg der lose zusammenhängenden Szenenabfolgen die ihren Humor hier weniger aus Slapstickelementen, sondern vor allem aus ins absurde abdriftenden Dialogen und Anspielungen und Parodien auf Anime-, Manga- und Otakukultur gewinnen, was "Lucky Star" einerseits für Laien oft wenig verständlich, für eingefleischte Genreanhänger aber zu einem besonderen Vergnügen macht.
Wie auch bei berühmten Parodiefilmen ala Mel Brooks oder Zucker/Abrahams/Zucker gilt, den wirklichen Spaß erfährt man freilich erst dann, wenn man die Sachen kennt die aufs Korn genommen werden.
Ist dies allerdings der Fall, dann hat man in "Lucky Star" eine wirklich tolle Serie gefunden mit der man sich großartig amüsieren kann und die teilweise auch ziemlich schwarzhumorig daher kommt. (Konatas Vater und seine bedenklichen Vorlieben)
Dennoch bleibt die Serie aber immer locker und nimmt sich vor allem auch selbst nicht zu ernst, was sich vor allem auch am Ende jeder Folge im so genannten "Lucky Channel" zeigt, einer Art Fanclub Begleitprogramm. Großartig auch der darauffolgende Abspann in dem zu Beginn die Hauptfiguren der Serie und später in Realaufnahmen einige Seiyu berühmte Openings und Lieder von anderen Animes vortragen.
Eine größere Zusammenhängende Geschichte gibt es derweil nicht, mal abgesehen davon das die Mädchen halt alle zusammen auf eine Schule gehen, stattdessen erleben sie einfach den Schulalltag und natürlich die damit einhergehenden Standartereignisse wie Klassenfahrt, Sport- und Kulturfest an der Schule. Als besonders Schmankerl für alle Otakus gibt's außerdem noch einen Besuch der ComiKet, der größten Mangamesse Japans.
Auch in Sachen Optik hat man sich sichtlich bemüht den aktuell vorherrschenden Vorlieben gerecht zu werden und "Lucky Star" in einem möglichst kawaii und moe Design zu präsentieren. So sehen durchweg alle Charaktere, die ja eigentlich schon so um die 17 Jahre alt sind, deutlich jünger aus und die Mädchen scheinen auch alle vom Körperbau her höchstens am Anfang der Pubertät zu stehen. Das fehlen weiblicher Oberweiten ist dann auch ein immer wieder gern aufgegriffener Runninggag während der Serie.
Gezeichnet und animiert ist das alles indes auf durchgängig gutem und zeitgemäßen Niveau für eine TV Serie.
So kann ich "Lucky Star" eigentlich nur jedem wärmstens empfehlen, der schon Spass mit ähnlichen "Girls Only" Comedy Serie wie z. B. Azumanga Daioh oder auch Bottle Fairy gehabt hat und natürlich jedem Otaku der auch über sich selbst lachen kann.
Sind wir nicht alle ein bisschen Konata?
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