Einmal mehr geraten Lupin und sein Erzfeind Inspektor Zenigata bei einem verwegenen Diebstahl aneinander und liefern sich ein hartes Gefecht, doch endet es dieses mal für beide Männer tragischer Weise mit einem Gedächtnisverlust. Während Lupin allerdings nur 12 Stunden fehlen, scheint Zenigata gleich komplett alles vergessen zu haben.
Schon bald zeigt sich das sie nicht die einzigen sind denen es in letzter Zeit so erging und wie sich herausstellt steckt hinter all dem ein genialer Professor der an der Manipulation menschlicher Erinnerungen forscht und hinter dessen Technik nun nicht nur Lupin und seine Freunde, sondern auch ein gewissenloser Militärführer her sind.
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Lupin und kein Ende. Seit nun mehr vier Jahrzehnten ist der Meisterdieb eine der bekanntesten Figuren im Animegenre und wird jedes Jahr mit einem TV Special auf Nippon Television geehrt und 2008 führte ihn dieses mit "Sweet Lost Night" in den Bereich von Aladin und 1001 Nacht.
Die Geschichte rund um die gedächtnismanipulierende Wunderlampe und ihren Schöpfer entpuppt sich nach anfänglichen Zweifeln als überraschend Spannend und interessant, wozu der Umstand das regelmäßigen Gedächtnisverlustes unseres Helden Lupin maßgeblich beisteuert. Zudem bekommt er mit der Assistentin des Professors eine sympathische Love Interest zu Seite gestellt, was nicht nur für ein bisschen erotisches Knistern sondern natürlich auch für extra Zündstoff mit Langzeitflirt Fujiko führt, die sich dementsprechend auch gleich auf die gegnerische Seite schlägt.
Generell sind alle bekannten Rollen gut in die Story eingebunden, mit einer entscheidenden Ausnahmen, dem armen Zenigata.
Ohne Gedächtnis ist er eigentlich fast völlig zur lustigen Randfigur verkommen, die außer einigen kurzen Gag-Auftritten praktisch keinerlei Rolle mehr spielt, was so manchen Lupin Fan wohl ziemlich sauer aufstoßen dürfte, für meinen Geschmack aber eine durchaus weise Entscheidung für den Film war, lässt das fehlen ständiger Verfolgungsjagden zwischen ihm und Lupin doch bedeutend mehr Platz für die eigentliche Geschichte.
Ein weiterer positiver Punkt der mir an "Sweet Lost Night" besonders gefallen hat ist des weiteren das die Geschichte zwar, wie bei Lupin nicht anders zu erwarten, mit jeder Menge Klamauk erzählt wird, das es aber nicht so übertrieben wird wie in manch anderen Version, sondern sich der Film an manch wichtiger Stelle auch mal durchaus ernst nehmen konnte, was sehr zur allgemeinen Atmosphäre beiträgt.
Trotz allem hat die Geschichte natürlich auch wieder so einige Schwächen und Logiklöcher, die aber einfach schon im Stil begründet liegen und sich bei einer derart abgedrehten Inszenierung auch nicht vermeiden lassen. Das manch Komponente trotzdem irgendwie im Sande verläuft (was ist nun mit all den entführten Berühmtheiten?) ist aber trotzdem ärgerlich.
Dafür gibt es aber zumindest auf der optischen Seite kaum etwas zu meckern.
Zwar sind weder Zeichnungen noch Animationen für das Jahr 2008 in irgendeiner Weise herausragend, aber doch solide und für TV Verhältnisse sicherlich nicht die schlechtesten. Der Einsatz von CGI macht sich auf jeden Fall sichtlich bezahlt und sorgt wohl dafür das auch mit etwas kleinerem Budget durchaus sehenswerte Ergebnisse drin sind.
So zählt "Sweet Lost Night" für mich zu den besseren Lupin Abenteuern und dementsprechend würd ich es auch für Einsteiger in die Thematik durchaus empfehlen. Alteingesessene Lupin Fans hingegen könnten ihren Zenigata schmerzlich vermissen.
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