In den Wirren der russischen Revolution gehen 500 Tonnen Gold verloren und gelangen am Ende in die Kellergewölbe einer Unterweltsbank in den USA.
Eine derartige Summe stellt natürlich ein lohnendes Ziel für den berühmten Meisterdieb Lupin dar und so macht er sich mit Jigen und Fujiko auf das Gold in seinen Besitz zu bringen, doch ist er nicht der einzige der es auf den Schatz abgesehen hat, auch ein gefährliches Gaunerduo ist Vorort und als ob das nicht genug wäre ist auch Inspektor Zenigata seinem alten Erzfeind dicht auf den Versen.
Goemon hat es unterdessen auf der Suche nach innerer Erleuchtung und den Tempel eines dubiosen russischen Wunderpredigers verschlagen der hochrangige Berühmtheiten aus Politik und organisierter Kriminalität berät, darunter auch den Mafiapaten dem inzwischen eben jene 500 Tonnen Gold gehören auf die es Lupin abgesehen hat.
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29 Jahre nach James Bond bekam Anno 1992 also auch Meisterdieb und Anime-Ikone Lupin Liebesgrüße aus Moskau und machte sich in seinem 4ten jährlichen TV-Special auf die Jagd nach 500 Tonnen russischem Zarengold.
Ernst zu nehmen ist die Geschichte rund um die entkommene Zarenfamilie dabei Lupin typisch überhaupt nicht, bietet aber den gelungenen Aufhänger für das was die Fans erwarten, nämlich jede Menge Action, wilde Verfolgungsjagden, einen großen Plan, böse Schurken und etwas Erotik, immer versehen mit der üblichen Portion Klamauk damit es nicht zu ernst wird.
Dabei ist die Geschichte angenehm einfach gehalten und man hat , im Gegensatz zu manch anderem Abenteuer des Meisterdiebes, erfolgreich der Versuchung widerstanden sie mit zu vielen Nebenhandlungen zu überfrachten. So dreht sich eigentlich alles um das Gold, dessen Diebstahl und Wiederdiebstahl und dem Gerangel der einzelnen Parteien darum wer es nun schlussendlich in seine Pfoten bekommt.
Diese Fokussierung auf das Wesentliche tut dem Film sichtlich gut und macht aus "From Russia with Love" ein kurzweiliges Abenteuer, wie es am besten zum ganzen Konzept des Lupin Universums passt, die Figuren füllen ihre typischen Rollen aus und jeder bekommt das was er erwartet. Das gewinnt sicherlich keine Innovationspreise, funktioniert aber wesentlich besser als manch anderes Lupin-Franchise das kläglich an den eigenen Ambitionen scheitert.
Trotzdem ist die Inszenierung keinesfalls frei von unangenehmen Aussetzern.
So hab ich selten in einem Film eine derartige Überstrapazierung von fragwürdigen Effekten gesehen, aber scheinbar war man derartig Begeistert von der Idee Szenen durch schnelle, mehrfache Wiederholung besonders herauszuheben, dass man es über den gesamten Film nicht lassen konnte dies immer wieder einzubauen, bis es auch dem letzten auf den Geist geht.
Genau so wenig mit Ruhm bekleckert hat man sich mal wieder bei der grafischen Umsetzung.
Mal abgesehen von Alter und Status einer TV-Produktion ist auch dieser Lupin trotz allem mal wieder höchstens mittel- bis unterdurchschnittlich in Sachen Zeichnungen und Animationen. Erstere sind Simpel, wirken teils lieb- und belanglos und zeichnen sich höchstens durch Detailarmut aus, zweitere sind ebenfalls äußerst bescheiden oder mitunter des Öfteren auch gleich gar nicht vorhanden, dann heißt es Standbildkino vom Feinsten.
Aber lassen wir die üblichen Kritikpunkte, die man leider bei so vielen Lupin Produktionen immer wieder aufs neue runter rasseln kann, beiseite und kommen zum abschließenden Fazit. Trotz allem ist "From Russia with Love" durchaus noch brauchbare Unterhaltung, die Story ist verhältnismäßig brauchbar und das Tempo schön hoch, so das der Film am Ende seinen Zweck erfüllt. Damit ist er zwar sicherlich nicht der Beste, aber auch bei weitem nicht der schlechteste Kandidat in der langen Liste der Lupin-Franchise die in den vergangenen Dekaden das Licht der Welt erblickt haben.
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