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Udon
Story

Sosuke, Sohn eines Udon-Restaurantbesitzers aus der Präfektur Kagawa, hat es nach New York verschlagen, wo er ziemlich erfolgslos versucht seinen großen Traum zu verwirklichen und ein berühmter Komiker zu werden.
Als ihm schließlich nicht nur das Geld ausgeht, sondern auch die Schulden langsam über den Kopf wachsen, muss er sich eingestehen das er gescheitert ist und kehrt zerknirscht in seine Heimat zurück, wo der Empfang durch seinen Vater wenig freundlich ausfällt.
Per Zufall lernt er die Reporterin Kyoko kennen, die für eine kleine Regionalzeitung schreibt, für die wiederum auch ein alter Freund Sosukes arbeitet und so landet auch der schließlich bei dem Blatt und hat die zündende Idee eine Art Reiseführer durch die hiesigen Udon-Restaurants, die Spezialität der Region, zu publizieren, was zu einem regelrechten Hype im ganzen Land führt.

Meinung

Liebe und Essen, die beiden schönsten Dinge der Welt - diese Weisheit hat schon so manchen Film bestimmt. Das galt bereits für Link Tampopo, den wohl bekanntesten japanischen "Nudelfilm" und so gilt es auch für "Udon", in dem menschliches und kulinarisches Reifen erneut Hand in Hand gehen.
Diese mal beruht das Ganze lose, ganz lose auf wahren Tatsachen, denn tatsächlich gab es in der ersten Hälfte der 90ziger Jahre einen Udon-Boom in Japan, ausgelöst durch einen Udon-Führer quer durch die Präfektur Kagawa.
Das war es dann aber auch schon mit der historischen Komponente, auf der aufbauend die Geschichte der beiden Helden und Träumer Sosuke und Kyoko erzählt wird, von denen ersterer gern Komiker, zweitere gern Schriftstellerin wäre. Doch daraus soll erst einmal nichts werden, stattdessen führt das Schicksal beide zusammen und wie sich herausstellt genau zur richtigen Zeit an den richtigen Ort.
Man könnte meinen man hätte damit den perfekten Auftakt für eine typische Liebeskomödie, in der Sosuke und Kyoko das perfekte Paar abgeben und wir mit viel Witz und Herzschmerz schließlich bis zum großen Happy End mit zittern, aber überraschender Weise wird die mögliche Beziehung der beiden Hauptfiguren den Rest des Films über recht stiefmütterlich behandelt und muss zurücktreten zu Gunsten des Konflikts zwischen Sosuke und seiner Familie und der beständigen Jagd nach dem Phänomen Udon und schlussendlich (wie für so einen "Liebe zum Essen"-Film typisch) natürlich der Jagd nach dem perfekten Rezept.
So wandert der Film vom kulinarischen hin zur leichten Medien-Satire in Gestalt des großen Udon-Booms und dessen Strippenziehern und schließlich über ein kurzes Familiendrama wieder zurück zum kulinarischen und zum schlussendlich Ausklang in dem alle Figuren nochmal zeigen können wie sie durch die Geschehnisse persönlich gewachsen sind.
Das hat zwar auch etwas für sich, aber mir persönlich war es am Ende doch etwas zu viel des guten, besonders mit den Nudeln. Die ersten paar traumhaften Einstellungen von verlockend leckeren Udon-Schalen ließen einem noch das Wasser im Munde zusammenlaufen, aber im Schlussport geht der ganzen Lebensmittelzelebrieren doch die Puste aus. Hier fehlt dann einfach die poetische Gabe eines Link Eat Drink Man Woman z. B., die auch in der 90ten Minute visuell noch einmal alles aus dem Essen herausholen kann.
Auch das ganze Beziehungsdrama zwischen den Personen fährt mit der Zeit in immer kitschigeren Fahrwassern, bis der Sohn am Ende sogar vom Geist seines verstorbenen Vaters im Traum besucht wird um sich mit ihm auszusprechen.
Dabei hab ich die ganze Zeit vielmehr danach gesehnt das unsere beiden Hauptfiguren endlich mal etwas mehr tun als jedwede Möglichkeit von Liebesgefühlen zwischen ihnen hartnäckig zu ignorieren. Da kommt mit Kyokos, kurz angebundenem "Geständnis durch die Blume" auf der Apfelplantage, zu wenig und zu spät. Ganz zu schweigen von der nichtssagenden Abschlussszene.
So setzt der Film doch immer wieder die falschen Schwerpunkte, und vernachlässigt die Aspekte der Geschichte von denen ich gern mehr gesehen hätte zugunsten von denen die in den immerhin auch ca. 135 Minuten Laufzeit eigentlich schon genug behandelt werden.

Trotzdem ist "Udon" als leichte "feel good" Unterhaltung mit genügend "live your dreams" Pathos durchaus sehenswert, zumal der Humor eigentlich durchgängig gut funktioniert undman auch optisch einige interessante Momente geboten bekommt (allen voran der Superhelden-Traum).
Kein außergewöhnlicher oder besonders hervorstechender Film, aber solide Handwerksarbeit.

Screenshots

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 Info
Originaltitel:Udon
Land:Japan
Jahr:2006
Regie:Katsuyuki Motohiro
Lauflänge:ca. 134 Minuten
Online-Filmdatenbank:OFDb

 Bewertung

Optik:

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Effekte:

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Sound:

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Story:

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 Gesamt:

  7/10

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Review by Df3nZ187 (© by Anime-Ronin.de)
Review verlinken: http://www.anime-ronin.de/review-873.htm