Die Welt verändert sich als Magie endlich wissenschaftlich nachgewiesen und in der Folge immer weiter erforscht wird. Fortan wird sie für allerlei Arbeiten genutzt, erleichtert das Leben der Menschen entsprechend, birgt aber auch ein großes Risiko, denn unsachgemäßer oder übermäßiger Einsatz der verschiedenen Zauber kann die Benutzer in blutrünstige Dämonen verwandeln.
Um dieser Gefahr Herr zu werden wird eine Spezialtruppe der Polizei gegründet, bestehend aus taktischen Zauberern in hochmodernen Panzeranzügen.
Aber auch unlizenzierte Zauberer bieten ihre Dienste an und da eine Terrororganisation es sich zur Aufgabe gemacht hat die Welt durch absichtlich ausgelöste Dämonen-Unfälle von der Nutzung der Magie abzubringen, muss selbst die Regierung hin und wieder auf die Hilfe der illegalen Zauberer zurückgreifen.
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Nach einem Roman von Roman von Sakaki Ichirou entstand 2007 diese 3teilige OVA rund um eine Welt in der Magie zum täglichen Handwerkszeug gehört und Zauberer im Polizeidienst gegen in Dämonen verwandelte Menschen kämpfen.
Das Grundsetting der Geschichte ist dabei durchaus interessant, die Magie wird auf wissenschaftlicher Basis erforscht und ihre Anwendung entspricht weniger dem Klischee des Zauberns als vielmehr einem hochkompliziertem, technischen Vorgang und auch die damit verbundenen Gefahren bei ungenauer Anwendung in einen Dämon verwandelt zu werden gibt dem ganzen den rechten Kick. Der Arzt kann durch den gefährlichen Einsatz der Magie das Leben seines Patienten retten, begibt sich dafür aber in die große Gefahr beim kleinsten Fehler nicht nur selbst zum Monster zu werden, sondern auch noch andere zu töten. Und natürlich hat auch das Militär seine Hände bei so etwas mit im Spiel. Unbeschränkte Möglichkeiten dank magischer Kriegsführung, was sind da schon ein paar Dämonen-Ausrutscher bei den Fußtruppen?
"Strait Jacket" geht den Stoff den auch dementsprechend motiviert an, wirft nicht nur eine terroristische Verschwörung, sondern auch noch einige komplizierte Charakterverwicklungen in die Waagschale. Gleich zweimal haben wir Kinder die erleben mussten wie eine wichtige Person (einmal ihr Retter, das andere Mal die Eltern) getötet wurden, das eine ist inzwischen Erwachsen und selbst Zaubrer, das andere zwar erst Teenager, aber ebenfalls bereits mit magischen Kräften ausgestattet, und in beiden Fällen führt die Spur zu dem selben Mann, der seit langem unter seiner Berufung zum töten leidet. Und so viel nur zur Oberfläche, die Verwicklungen gehen noch tiefer.
Doch mag sich das auch nach einer guten Grundlage anhören, am Ende setzt "Strait Jacket" das meiste davon leider gekonnt in den Sand.
Leider schafft man es in den drei Episoden nicht auch nur einen Punkt gescheit zu entwickeln. Alles wird irgendwo angerissen und kurz aufgezeigt damit wir wissen dass es da ist, aber in Tiefe geht man bei nichts. Ob nun die übergeordnete Welt und ihre Institutionen vom "Amt für Magie", der Spezialpolizei oder den Terroristen und deren Verwicklungen untereinander, oder die vielen Beziehungssträngen zwischen den einzelnen Charakteren, scheinbar hat man sich einfach zu viel vorgenommen für die knapp 3x30 Minuten.
Denn genug Platz für die Action brauchte man ja auch, da man das ganze offensichtlich schon irgendwo zwischen Fantasy, Mecha und Horror platzieren wollte und um ein paar Scharmützel zwischen Dämonen und Spezialtruppen dementsprechend nicht herum kam.
Wobei man das Genre Horror (auch wenn es natürlich überall mit Angegeben und darin eingeordnet wird) auch gut streichen könnte. Suspense ist praktisch nicht vorhanden und der Horror drückt sich höchsten in Gestalt der deformierten Dämonen und vor allem blutigen Zerstückelungen aus. Splatter wäre eigentlich die treffendere Kategorie dafür.
Aber zurück zur enttäuschenden Geschichte. Die Folgen der oberflächlichen Behandlung jeglicher motivationsstiftender Elemente sind ein aufkommendes Desinteresse des Zuschauers an den Figuren und ihren Handlungen, sowie oftmals eine fehlende Nachvollziehbarkeit von Entwicklungen sowohl in der eigentlichen Geschichte als auch bei den Charakteren.
So plätschert dann alles drei Folgen lang so vor sich hin, immer mal wieder gibt's nen blutigen Kampf, dann bisschen ‚Emotions‘, bisschen Verschwörung, paar überbelichtete Flashbacks und hier und da einen passablen Gag.
Das alles zwar optisch ansprechend präsentiert, mit Zeichnungen und Designs die mich etwas an die GitS-SAC Serie erinnern (mit Ausnahme der manchmal übertrieben in die Länge gezogenen Hals-Schulter-Partie) und, für eine eher kleine OVA-Produktion, durchweg guten Animationen, aber inhaltlich ist eben alles etwas zu dünn und satt wird man dann am Ende nicht davon.
Nur etwas für den kleinen Hunger zwischen durch.
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