Während Godzilla und Konsorten einem entspannten Leben auf ihrer Monsterinsel nachgehen hat in Tokio der Nachwuchs-Mangaka Gengo hart mit seinem Schicksal zu hadern.
Vergeblich hat er schon bei dutzenden Verlagen vorgesprochen um seine neusten Monstercomics an den Mann zu bringen, aber durchweg ohne Erfolg. Eigentlich würde er am liebsten mal Urlaub machen, aber seine Managerin hat etwas dagegen und schickt ihn stattdessen zu einer Gesellschaft die einen Kinderwunderland-Monster-Park errichten will. Die Hauptattraktion, eine 50m hohe Godzilla-Statue steht bereits.
Die zeigen auch tatsächlich Interesse an Gengos Monsterkreationen, sind diesem aber auf Grund ihrer ständigen Friedensfaselei irgendwie suspekt. Aber Geld ist schließlich Geld und so macht er sich doch wieder auf den Weg zu seinen neuen Chefs, als ihn an deren Eingangstür eine junge Frau umrennt und dabei ein Tonband verliert.
Schnell steckt Gengo es ein, denn schon sind die Häscher der jungen Dame da und nehmen die Verfolgung auf. Noch am selben Tag wird Gengo dann von der Flüchtigen und einem Komplizen überfallen und soll das Tonband rausrücken, fällt stattdessen aber in Ohnmacht und muss von den beiden in seiner Wohnung wieder Gesund gepflegt werden.
Wie sich herausstellt halten Gengos neue Arbeitsgeber den Bruder der jungen Frau gefangen und scheinen auch sonst keinesfalls so friedlich zu sein wie sie immer reden. Auf dem Tonband sind unterdessen nur seltsame Geräusche zu hören die den dreien nicht wirklich weiter helfen, dafür aber fernab auf der Monsterinsel Godzilla und seinen Kumpel Angilas aufschrecken, die sich daraufhin auf nach Japan machen.
Auch die bösen Kinderland-Leute haben geortet das ihr gestohlenes Tonband irgendwo abgespielt wurde und schmuggeln Gengo, während dieser im Turm nach dem verschleppten Bruder sucht, einen Sender unter der sie zu der kleinen Verschwörergruppe führt.
Wie sich nun enthüllt sind sie nicht nur keine Kinderfreunde, sondern vielmehr invasionslustige Außerirdische, die aus der Erde ein Ökoparadis für Auswanderer von ihrem Heimatplaneten machen wollen. Dafür müssen sie nur erst einmal all die schmutzigen Menschen loswerden und dafür haben sie ein paar eigene Monster mitgebracht.
Die dürfen dann auch gleich loslegen und Tokio verwüsten, werden aber schließlich von Godzilla und Angilas gestellt. Während es zwischen den vier Monstern nun zum großen Showdown kommt müssen Gengo und seine Kammeraden sich um die außerirdischen Besatzer kümmern.
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Nach dem der Toho-Chefproduzent mit dem Vorgänger Frankensteins Kampf gegen die Teufelsmonster alles andere als zufrieden war, holte er für "Frankensteins Höllenbrut" den Godzilla-Veteranen Jun Fukuda zurück auf den Regiestuhl. Der war zwar unlängst ob mangelndem Kassenerfolg seiner letzten Beiträge zur Reihe auch in Ungnade gefallen, aber bei ihm wusste man scheinbar wenigstens woran man ist. Davon neue Regisseure auszuprobieren war man wohl erst einmal kuriert.
Nun hatte sich aber auch Fukuda die Kritik an seinen allzu vermenschlichten Godzilla wohl etwas zu Herzen genommen und schlägt in diesem Film deutlich düstere Töne an als in seinen früheren, stark auf Kinder zugeschnittenen G-Filmen.
Bei der Story orientiert er sich dabei am direkten Vorgänger und schlägt ebenfalls die Umweltverschmutzungs-Kerbe, was wohl daran liegt das das Thema zu der Zeit einfach stark gefragt war. Allerdings geht er nicht ganz so hart mit der Menschheit ins Gericht und lässt das große Chaos dann doch lieber mal wieder von Invasoren aus dem All über uns kommen.
Die wollen also mal wieder die Erde übernehmen und wie gewohnt sind die Monster dabei gutes Mittel zum Zweck. Erfreulicher Weise wird die Geschichte aber recht schnörkellos und schnell erzählt, so dass sie nicht unnötig viel wertvolle Zeit vertut, die viel besser mit ordentlicher Monsterkeile verbracht ist.
Dennoch hat sie ein paar herrlich trashige Szenen beizusteuern, die für unfreiwillige Komik sorgen. So lernen die Außerirdischen es wohl nie dass man sein Hauptquartier auch mal ein bisschen bewachen sollte, damit nicht jeder Hinz und Kunz rein und raus spazieren kann wie es ihm gefällt.
Davon das sie sich ganz einfach mit einem schnell dahin gekritzelten Bild reinlegen lassen und das TNT offensichtlich auch in lustigen Pappkartons verkauft wird wollen wir erst gar nicht anfangen.
Wenden wir uns lieber dem wirklich wichtigen zu, der Monsteraction.
Mit vier kampfeslustigen Giganten ist der Film gut bestückt. Neben den altbekannten Haudegen Godzilla und Angilas auf der Seite der Guten, darf bei den Bösen neben Ghidorah der Weltraumkäfer Gigan seinen Einstand im Godzilla-Universum feiern. Mit seinen großen Metallklauen, der Kreissäge im Bauch und dem roten Monoauge macht er schon ordentlich was her und durfte sich noch in ein paar weiteren Filmen mit Godzilla anlegen.
Um seinen Einstand würdig zu feiern wird ihm und Ghidorah dann auch mehr oder weniger erst einmal die Bühne überlassen.
Zwar wird Angilas bei der Ankunft in Japan kurz vom Militär begrüßt und er und Godzilla sind ab und zu beim schwimmen zu sehen, aber die große Verwüstungsorgie in Tokio bestreiten die bösen Monster über weite Teile ganz alleine. Und das machen sie wirklich sehr ordentlich.
Sie trampeln und strahlern sich aufs feinste durch die Miniatursets und irgendwo hat man wohl auch noch eine große Kiste Brandbomben gefunden, denn es fackelt ganz gewaltig. Verzweifelte Eingreifversuche der wohl nie schlauer werdenden Militärs schmettern die beiden dabei mit Leichtigkeit ab.
Leider hat man dabei wohl etwas die Zeit, das Budget oder sogar beides vergessen, oder war auch einfach nur etwas faul... na auf jeden Fall macht man sich das Leben etwas leichter und verwendet zum Teil auch Szenen aus älteren Filmen die man einfach mit dazu schneidet.
Auch im großen Finale, wenn endlich alle vier Monster aufeinandertreffen, behilft man sich hier und da mit altem Material und kramt z. B. die erneut die Szene aus als Ghidorah mit Angilas, der sich in einem ihrer Hälse verbissen hat, abhebt und selbigen dann aus luftiger Höhe hinab plumpsen lässt.
Einer der etwas alberneren Momente des grandiosen Endkampfes, der über weite Strecken ungewohnt ernst und teils sogar blutig geworden ist. Godzilla und Angilas müssen wirklich einiges einstecken und lange Zeit sieht es nicht gut für die beiden aus. Aber am Ende triumphieren sie dann natürlich doch und Angilas darf mal zeigen das auch er ein paar coole Moves drauf hat, wenn er Ghidorah mit seinem Rückenschild ein paar ordentliche Bodychecks verpasst.
Was Fukuda derweil natürlich einfach nicht lassen kann ist die alberne Gestik seiner Monster und so lässt er Godzilla auch schon mal wieder wie einen Boxer tänzeln oder sich in bekannter Manier über den Mund wischen. Aber na gut, der Kampf ist so gut, der verträgt auch das.
So gehört "Frankensteins Höllenbrut" für mich klar zu den besseren Godzillas der ersten Generation und ist immer mal wieder eine Sichtung wert. Debile, aber nicht unnötig aufgeblähte Story und viel gute Monsteraction. Genau wie es sein soll.
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