Kodaka ist ein ziemlicher Einzelgänger.
Freunde zu finden fällt dem Schüler recht schwer, denn aufgrund seiner blonden Haare (ein Erbe seiner verstorbenen Mutter) halten ihn viele für einen gewalttätigen Rowdy, was ihn auch in seiner neuen Schule schnell isoliert.
Eines Tages beobachtet er allerdings zufällig seine Mitschülerin Yozora wie sie im leeren Klassenzimmer zu einer imaginären Freundin spricht und erkennt das er nicht der einzige ist der Probleme hat Freunde zu finden.
Die ertappte Yozora gründet daraufhin einen Nachbarschafts-Club an der Schule, der dem Ziel dienen soll die sozialen Fähigkeiten der Mitglieder zu verbessern und dem sich schnell einige weitere Mädchen anschließen.
Leider kommt es aufgrund der recht speziellen Persönlichkeiten der Damen immer wieder zu vehementen Streitigkeiten bei denen der arme Kodaka regelmäßig zwischen die Fronten gerät.
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"Boku wa Tomodachi ga Sukunai" ist eine recht unterhaltsame High-School-Harem-Komödie in der der, als bösartiges Problemkind missverstandene, in Wirklichkeit aber gutherzige Hauptdarsteller sich bald in einer Schar junger Mitschülerinnen wiederfindet, die so ziemlich jedem Klischee entsprechen und freilich alle um seine Gunst wetteifern.
Von der Tsundere, über eine vollbusige aber eitle blonde Schönheit über eine perverse Wissenschaftlerin und eine vermutliche Transe, bis hin zu seiner eigenen jüngeren Schwester und einer noch jüngeren Loli-Nonne. Man sieht, an jeden möglichen Fetisch wurde gedacht um das Zielpublikum glücklich zu machen.
Entsprechend gibt es neben der ganzen Freundschaftsproblematik vor allem immer wieder erotisch aufgeheizte Situationen, die nicht selten in physischen und psychischen Grausamkeiten enden. Der Humor der Serie setzt verstärkt darauf den (nicht wirklich) armen Hauptdarsteller in immer neue frivole Situationen zu manövrieren, die ihm natüüürlich furchtbar unangenehm sind.
Darüber gerät die eigentliche Geschichte rund um ein Geheimnis das Kodakas und Yozoras Vergangenheit betrifft schnell in den Hintergrund. Das ändert zwar nichts daran das jeder halbwegs mit Fantasie ausgestattete ziemlich schnell weiß was Sache ist, führt aber dann doch zu einem etwas zu wenig ausgearbeiteten Finale in der letzten Folge, indem das Geheimnis (sofern einer tatsächlich noch nicht darauf gekommen sein sollte) reichlich unspektakulär gelüftet wird und dann aber auch keine großartigen Auswirkungen mehr hat.
Stattdessen ist es danach im Grunde genau wie vorher und einer problemlosen Fortsetzung der Serie steht also nichts im Wege.
Das mag vielleicht daran liegen das man in der Produktionszeit an die Grenzen dessen geraten war was die Original-Light-Novel, auf der diese Serie beruht, bisher an Story vorgegeben hat und man sich nichts eigenes ausdenken wollte, vielleicht ist aber auch die Story einfach nicht besonders gut.
Sei es wie es sei, in dieser Form und mit den durchweg guten Zeichnungen und Animationen, und vor allem dem recht niedlichen Chara-Design (Stupsnasen und rote Lippen), funktioniert die Serie als seichte Zwischendurch-Unterhaltung eigentlich ganz gut.
Klar ist sie komplett auf ein männliches Publikum zugeschnitten und die Andeutungen in Richtung Loli oder gar Bruder-Schwester-Beziehung werden manchen sicher zu weit gehen, aber wen so etwas nicht stört der ist ganz gut bedient damit, zumal die Serie auch einiges an lustigen Referenzen auf den Otaku-Lifestyle enthält.
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